Ein Jahr später

Nach einem Jahr scheint der Austausch so unendlich weit weg und doch so nah.

Anfang September war ich wieder in Madrid. Dieses Mal habe ich die neuen Austauschschüler begleitet. Es war schön, wieder in Spanien und in Madrid zu sein. Alles kam mir noch so vertraut vor. :) Juan hatte mich eingeladen. Meine Aufgabe war es einige "Neue" vom Hamburger Flughafen nach Madrid zu begleitet und dort allen Rede und Antwort zu stehen. Ich habe gerne meine Erfahrungen weitergegeben und mich wahnsinnig über diese Ehre gefreut!

Jetzt bin ich grade aus Valencia wiedergekommen. Für fünf Tage war ich mit meinen Eltern dort, hab ihnen die Stadt gezeigt und mich mit einigen Freunden und meiner Gastfamilie getroffen. Das war wirklich sehr schön! Alles war so vertraut und eigentlich nichts besonders, da ich ja drei Monate dort gelebt hab, und trotzdem hab ich mich über alles gefreut wie ein Honigkuchenpferd!

Hier ging/geht die Schule und der normale Alltag weiter, deshalb erscheint der Austausch so weit weg. Aber ab und zu denken ich an die wunderschöne Zeit.

Herzlichste Weltentdecker-Grüße

Eure Johanna

Fröhliche Weihnachten! :)

Seit mehr als einer Woche bin ich nun wieder in "Good old Germany". Und ich muss sagen, für mich fühlt es sich an, als ob ich vielleicht ne Woche auf Klassenfahrt war. Dort ist die Zeit mir so lange vorgekommen und hier wie gesagt wie ne Woche.
Es ist so schön wieder hier zu sein. Vor allen Dingen habe ich jetzt erst gemerkt wie sehr ich alle vermisst hab. Und wenn dann die anderen auch so zeigen, dass sie mich vermisst haben, ist das schon ein schönes Gefühl. ;)
und trotzdem möchte ich die Zeit nicht missen! Denn es war so wundervoll. Natürlich gab es auch die Momente wo mich alles nur noch genervt hat. und trotzdem kam es für mich nie in Frage aufzugeben. Dazu bin ich zu stolz und ich hätte es auch später bereut. Denn auch zum Aufgeben muss man stark sein.
Ich würde nicht an alle sagen "Macht es!". Man muss es sich wirklich gut überlegen. Ich bin eigentlich niemand, der Heimweh hat, aber da hatte ich dann auch ein paar Momente, wo ich mich nach Hause gewünscht hab. Man sollte es sich also genau überlegen. Aber wenn man es sich dann überlegt hat und zu dem Schluss gekommen ist, dass man geeignet ist, dann kann ich es nur jedem empfehlen!
Meine Spanischkenntnisse haben sich sehr verbessert. ich kann zwar nicht perfekt sprechen, aber mir fallen die Wörter schneller ein und es ist einfacher für mich zu sprechen. Durch den Austausch habe ich auch gemerkt, dass mich nicht so schnell was umwirft und wie stark ich doch sein kann. :D

Also - für mich hat sich der Austausch sehr gelohnt!

viele liebe Abschiedsgrüße
Eure Johanna

Noch 6 Tage! :o

In 6 Tagen ist alles vorbei. Ja okay, meine Blogeinträge fangen jetzt immer mit ner Zeitangabe an, sorry! :D
Von Donnerstag bis Sonntag hab ich jetzt frei. Am Donnerstag war Tag der Spanischen Verfassung und Freitag Brückentag. Am Donnerstag haben wir den Plastik-Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt. Das ist jetzt die einzige Sache hier, die mich an Weihnachten erinnert...
Am Freitag hab ich mich mit Joana verabredet und sie hat bis Samstag bei mir geschlafen - meine Gastmutter hat bei einer von ihren Freundinnen geschlafen. Wir sind zuerst lecker Paella essen gegangen und danach durch die Stadt gelaufen und haben erzählt. Kurz vor dem Kino sind wir noch Churros essen gegangen. Das ist typisch spanisch und besteht aus fettigem Teiggebäck, das man in flüssige, heiße Schokolade taucht - richtig lecker!!!!! *___* Danach sind wir ins Kino gegangen und haben uns endlich "Lo imposible" angeguckt. Das ist ein Film, der u.a. in der Nähe von Alicante gedreht wurde und über den Tsunami 2004 in Thailand ist. Der Film ist richtig richtig gut! Startet wohl im Januar in Deutschland und ich kann ihn nur empfehlen! Und ich hab mich total gefreut, weil ich mitten im Film bemerkt hab, dass ich ja auf Spanisch gucke, und ich alles verstanden hab. :)
Abends haben wir beide dann nen Harry-Potter-Marathon gemacht. :D

Da meine liebe Mutter mir es jetzt schon häufiger gesagt hat und ich es immer wieder vergessen hab, nun auch mal etwas kurzes zu meinem Abschiedsbuch.
Ich hab's im Flugzeug gelesen und sehr viel gelacht. Auch über den ganzen Austausch hat es mir geholfen, da ich ab und zu etwas gelesen hab, mich daran erinnern konnte, dass es Menschen in Deutschland gibt, denen ich wichtig bin und das ich dort immer Willkommen bin. :) Also hier einmal vielen Dank an alle, die mir etwas reingeschrieben haben. Vielen Dank für die aufmunternden und schönen Worte! Ich hab euch lieb! :*

Jetzt hab ich meinen Koffer schon so gut wie gepackt. Nur die Sachen, die ich noch brauche, sind draußen.
In 6 Tagen bin ich dann wieder in Deutschland. Ich freue mich schon auf den Schnee! :D und natürlich auf meine Familie und meine Freunde! ;)

¡Muchos Saludos!
Eure Johanna

Bayern und das Oceanográfico

Die Zeit vergeht jetzt wie im Flug! Und es ist so wie es in Deutschland war – zum Ende hin wird alles absolut super. Es hat mir hier vorher schon gefallen, so ist es ja nicht, aber jetzt kann ich mehr sprechen, hab die Leute besser kennengelernt und mich grad an das Leben hier so richtig gewöhnt. Ich könnte verlängern, die Möglichkeit hätte ich, aber dann wäre ich Weihnachten nicht zu Hause und das kommt für mich nicht in Frage. Respekt an alle, die das können! Außerdem freue ich mich auch schon wahnsinnig auf Deutschland, auf meine Familie und meine Freunde. Deshalb steht für mich fest am 15.12. fliegst du nach Deutschland (wenn mir der Schnee keinen Strich durch die Rechnung macht!).

Nun noch zum dem, was ich in letzter Zeit so erlebt hab.

Erst einmal muss ich sagen, dass ich im letzten Blogeintrag was vergessen hab. Am Dienstag, dem 20.11. hat, wie die Fußballfans sicher wissen, der FC Bayern München hier gespielt. Ich wohne nur so ca. 100m vom Stadion entfernt und bin abends zum Hotel von Bayern und hab groupiemäßig mit den anderen Fans gewartet. Als dann die Spieler kamen, hat man das schnell mitbekommen, da selbstverständlich auch die kreischenden Mädchen nicht gefehlt haben! Allerdings war nur Holger Badstuber so nett und hat Autogramme verteilt, von den anderen Spielern hab ich aber Fotos, wenn auch nur in sehr schlechter Qualität. :D

Am Sonntag (25.11.) hab ich mich mal wieder mit Joana (das ist die deutsche Austauschschülerin, die ich vorher übers Internet kennengelernt hab) getroffen. Wir haben zuerst in der Innenstadt gegessen (lecker Chinesisch *-*) und sind danach zum Oceanográfico gefahren. Für uns beide gehört das hier einfach mit dazu. Nachdem wir den sehr happigen Eintrittspreis bezahlt hatten, sind wir auf das Gelände, das mir so viel größer vorkam als von außen, gegangen. Und ich muss sagen, ich kann es echt nur jedem hier in Valencia empfehlen. Die unterirdischen Tunnelanlagen mit den großen Aquarien sind sehr schön und auch die Delfin-Show hat sich gelohnt. Danach aßen wir abends noch zu Abend und verabschiedeten uns dann, da ja am nächsten Tag Schule war.

Dann mach ich mich jetzt noch in meinen letzten zwei Wochen auf, die Zeit hier zu genießen und die Läden hier leer zu kaufen. ;)

¡Muchos saludos y besitos!

Eure Johanna

Wo ist die Zeit?

Beim letzten Blogeintrag war Halbzeit, jetzt sind es nur noch 3 Wochen! Zum einen freue ich mich wahnsinnig auf Deutschland, ich sehe alle meine Lieben, hab die alten Gewohnheiten wieder und verstehe endlich alles. :D Aber zum anderen möchte ich hier nicht weg, ich möchte noch besser Spanisch lernen, keinen Schulstress haben und diese wunderschöne Stadt und die tollen Menschen nicht verlassen.

Natürlich ist auch was in der vergangen Zeit passiert!

Am 17.11. hatte ich ein Treffen mit den anderen Leuten von expain. Es war so witzig und ich hab so viel gelacht! Und auch mal wieder mit mehreren Deutschen zusammen zu sein und sich über die Erfahrungen hier auszutauschen hat mir gut getan. :)

Am 16. war ich im Kino – alleine, weil meine Freundin immer wieder abgesagt hat und es mir gereicht hat. :D Die Kartenverkäuferin guckte mich zwar etwas komisch an, da ich alleine und als Mädchen zu „James Bond – Skyfall“ und nicht zu dem neugestarteten „Breaking dawn 2“ gegangen bin, aber das war mir auch egal. Der Film hat mir sehr gut gefallen und ich war überrascht, dass ich wirklich so gut wie alles zu mindestens inhaltlich, verstanden hab.

Am 11.11. bin ich ins historische Museum von Valencia mit meiner Gastmutter und ihrer Freundin gegangen. Die beiden, die hier auch geboren wurden, fanden’s ganz toll, aber für mich war es etwas langweilig. ;) Aaaaber ich hab wieder was über die Stadt hier gelernt.

Außerdem bin ich mal einen Tag los und hab den „mercado central“ besucht. Ich liebe diese Märkte! Die riesigen Obstabteilungen und Gebäckstände lassen mir jedes Mal das Wasser im Mund zusammen laufen.

An einem schönen Wochentag bin ich auf den „Miguelete“ hochgestiegen – 194 Stufen – und hatte von dort oben eine fantastische Aussicht!

Geplant hab ich jetzt noch, das Oceanográfico zu besichtigen, mit meiner deutschen Freundin „Lo Imposible“ angucken und vielleicht schaffe ich es auch noch hier bei ner Freundin zu schlafen.

¡Muchos saludos!

Eure Johanna

Halbzeit und die Unterschiede hier

Hallo meine Lieben!

Ja – Halbzeit! Ich bin jetzt 49 Tage in Spanien und hab noch 49 Tage vor mir. Die Zeit ist total geflogen!

In letzter Zeit ist nicht so viel passiert. Ich hab mich mit einer anderen Austauschschülerin aus Deutschland getroffen. War das schön, mal wieder mit jemandem stundenlang auf Deutsch zu reden :D Zudem haben wir beide einen Film im Kino angeschaut (A Roma con Amor) und sogar ab und zu lachen müssen und verstanden hab ich auch relativ viel. Allgemein wird es mit der Sprache immer besser. Ich verstehe immer mehr und auch sprechen wird besser. Sogar lache ich ab und zu über Witze und freue mich, dass ich sie verstanden hab! ;)

Gestern war ich Wandern. Zusammen mit meiner Gastmutter bin ich zum Treffpunkt gegangen (um 6:45 Uhr musste ich aufstehen! :o) und da haben wir gemerkt, dass wir die Jüngsten waren, alle anderen Ü60. :D Der Ausflug ging ins „Barranc dels horts“ und danach zur „Molí del sol de la costa“. Im „Barranc dels horts“ sind wir Wandern gegangen, obwohl eigentlich müsste man es teilweise Klettern nennen. Der Ausflug hatte die Schwierigkeitsstufe 2-3 und ich frage mich, was 4-5 ist! Mount Everest besteigen? Elbsandsteingebirge hochklettern? Aber trotzdem hat es Spaß gemacht irgendwie. Auch wenn es sehr kalt war (okay.. für euch warm – 15°C :P). Im Museum „Molí del sol de la costa“ haben wir die Mühle des Dorfes Ares bestaunt. Okay. War halt ne Mühle..

Nun mal etwas zu den Unterschieden hier in Spanien.

Die Spanier übersetzen alles. Hier gibt es kein „How I met your mother“ oder „Two and a half men“ sondern „Como conocí a vuestra madre“ und „Dos hombres y medio“. Außerdem sprechen sie meistens den Titel einer Fernsehsendung mit. Zudem werden Lieder, die im Fernsehen gesungen werden und auf einer anderen Sprache sind, alle mit spanischen Untertiteln abgespielt.

Dann stimmt das mit der Unpünktlichkeit wirklich – ist nicht nur ein Vorurteil. Es gleicht einem Wunder, wenn Schüler pünktlich da sind und auch die Lehrer kommen meistens zu spät.

Außerdem gibt es zum Thema Schule noch zu sagen, dass die Schüler viel respektloser sind, aber das hab ich ja schon einmal gesagt. Es ist hier sogar so, dass die Schüler ihre Examen nicht mit nach Hause nehmen dürfen, weil sie dann sonst was damit machen würden. Falls ihr das Thema Schule noch weiter ausgeführt haben wollt, schreibt mir! ;)

Hier in Spanien haben die Busse keine festen Zeiten, es heißt nur, alle 9-12 Minuten.

Es gibt noch so viele andere Sachen, aber die fallen mir jetzt alle irgendwie nicht ein..

Ich hab euch lieb und vermisse euch :*

¡Muchos saludos!

Eure Johanna

Alltagsleben

Hier in Spanien stehe ich wochentags um 7.10 Uhr auf. Zum Desayuno gibt es Kakao und Kekse oder Müsli. Außerdem mache ich mein Essen für die Schule – Almuerzo - fertig. Das besteht aus aufgeschnittenem Baguette mit Wurst und Käse. Um 8 Uhr geht’s dann los zur Schule. Die startet hier um 8.15. Ich hab dann drei Schulstunden hintereinander. Eine Stunde dauert hier 55 min. Zwischen den Stunden wird der Raum gewechselt oder auf den Lehrer gewartet. Kleine Pausen gibt es hier nicht, aber so genau sieht das keiner. Um 11 Uhr hab ich dann meine halbstündige Pause auf dem Schulhof. Almuerzo wird gegessen und erzählt. Dann geht es weiter. Entweder hab ich bis 14.15 Unterricht (3 weitere Stunden) und dann Schluss oder ich hab bis 13.20 Uhr und dann ab um 15.15 noch mal zwei Stunden. An solchen Tagen endet die Schule um 17.05 und ich gehe in der Pause nach Hause, esse Mittag und mache Siesta.

Am Montag, Mittwoch und Freitag hab ich nachmittags immer Training. Es beginnt um 18.30 und endet um  20-21 Uhr. Zum Trainieren fahre ich mit dem Bus. Entweder man kauft sich jede Fahrt eine neue Fahrkarte beim Busfahrer (so was machen die während des Fahrens, in Deutschland darfst du noch nicht einmal mit den Fahrern sprechen..) oder man kauft sich eine Plastikkarte, die man immer aufladen kann. So eine Karte hab ich, ist einfacher, und jede Busfahrt halte ich die dann an so ein Gerät und es wird eine Fahrt abgebucht.

Abendbrot gibt es gegen 20.45 Uhr. Danach leg ich mich auf die Couch und gucke noch bis ca. 23.30 Fernsehen. Dann geht es ab ins Bett. J